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Andy43
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Kim blieb stehen und schaute auf den See hinaus.

„Ich bin auch verliebt", meinte Kim plötzlich.

Svenja schaute sie neugierig von der Seite an.

„Eine Frau", fragte sie.

„Nein, keine Frau, ein intelligenter, humorvoller, zielstrebiger Mann, der mir Paroli bieten kann".

„Dann bleibt ja nur einer übrig", meinte Svenja.

„Ja, für mich ist es der Eine, mit ihm ist..., wird..., alles anders, glaube und hoffe ich".

„Hat er eine Ahnung", fragte Svenja.

„Ich denke, dass er weiß, was ich will, versucht sich immer irgendwie auf mich einzustellen, verstehst du, er versucht mich zu lesen, wie ein Buch und ist dabei in Lauerstellung".

Kim lächelte dabei.

„Wenn Liebe ins Spiel kommt, wird es problematisch", meinte Svenja.

„Kann es, muss es aber nicht", antwortete Kim.

Svenja runzelte die Stirn.

„Willst du´s mir erklären", fragte sie Kim

„Es gibt bei uns eine klare Übereinkunft. Eine feste ´Regel´. Moni zum Beispiel würde nie mit mir ins Bett gehen, wenn sie wüsste, dass sie Carmen damit weh tun würde. Bevor sie Carmen kennen lernte war das anders. Aber jetzt ist es kein Spiel mehr, sie sind beide ernsthaft ineinander verliebt. Carmen weiß genau, dass es zwischen mir und Moni nur um Sex geht, verstehst du. Es ist für beide und für mich eine klare Sache, eine Übereinkunft, wir tolerieren es einander. So ist das bei uns. Irgendwann wird sich das ändern, spätestens, wenn wir uns nach dem Studium alle trennen. Es ist alles nur auf Zeit. Dann gehen wir unsere eigenen Wege. Allen ist das klar. Carmen und Moni werden dann immer noch ein Paar sein, hoffe ich zumindest für die Beiden. Carmen hat kein Interesse an Pit, wenn du verstehst. Mir macht es nichts aus, wenn Carmen Pit verwöhnt, zumal ich noch nicht mit ihm zusammen bin, er weiß noch nichts von seinem Glück", lächelte Kim. „Aber ich glaube, er spürt etwas. Es hängt immer von uns Frauen ab. Ich denke wir Frauen haben da die besseren Karten. Über kurz oder lang wird er keine andere haben wollen, als mich".

Svenja lachte leise.

„Ich hoffe für dich, dass es so kommt", meinte Svenja.

„Ich werde von jetzt an Robin nicht mehr an mich ran lassen, wenn er geil ist, soll er sich gefälligst an dich wenden", eröffnete Kim Svenja lapidar, „aber ich denke, das will er auch gar nicht mehr, seid du vor ihm aufgetaucht bist. Er liebt dich, und da ich das weiß, hat er bei mir keine Chance mehr".

Svenja schaute Kim an.

„Ich kuschel lieber mit Pit", fügte Kim hinzu. „Gestern Nacht hab ich mich neben ihn gelegt und mit den Haaren auf seiner Brust gespielt. Ich mag das, und er auch. Er ist wie ein Baby dabei eingeschlafen und seltsamer Weise, hat er die ganze Nacht nicht geschnarcht. Die Anderen waren mir deswegen sehr dankbar. Aber ich hab´s aus einem anderen Grund gemacht".

Sie lachten leise und winkten den Anderen zu, die langsam in Richtung Ufer paddelten.

Kim schaute Svenja an und legte Freundschaftlich einen Arm um ihre Schultern.

„Ich freue mich für Robin, er kann sich glücklich schätzen. Du bist genau die Richtige für ihn, lass´ ihn spüren, was du von ihm willst, was du erwartest und was du ihm zu geben bereit bist. Nimm ihn hart ran, der braucht Zuckerbrot und Peitsche".

„Wenn ich lesbisch wäre, würde ich dich nehmen", meinte Svenja lächelnd.

Kim lachte. „Ich warne dich, du bist jede Versuchung wert".

Svenja schaute Kim verlegen an.

„Morgen ist Sonntag, da werde ich zu euch kommen, schwimmen gehen und mit Robin reden", meinte Svenja und schaute zum Boot rüber.

„Rasierst du dich", fragte Kim leise.

Svenja schmunzelte.

„War bis jetzt noch nicht notwendig", erwiderte Svenja ironisch.

Kim lachte.

„Du solltest dir unbedingt deine Pussi rasieren, Robin gibt es zwar nicht zu, aber es macht ihn rattenscharf. Das ist das ´Zuckerbrot´. Ich denke, da werden Erinnerungen in ihm wach. Und dann gibst du ihm die Peitsche".

„´Erinnerungen´", fragte sich Svenja.

Svenja schaute Kim zunächst fragend an und schmunzelte schließlich.

„Ich habe da eine Idee", meinte Kim nachdenklich.

„Was", fragte Svenja.

„Könntest du dir vorstellen, mich zu küssen".

„Du willst mich ´doch´ verführen", meinte sie lachend.

„Nicht dich, ´Robin´".

Svenja kniff ihre Augen zusammen und schaute fragend.

„Wenn ich mich ihm später verweigere und er sieht, wie wir uns jetzt küssen, was glaubst du, wird dann in ihm vorgehen. Der wird innerlich explodieren. Dann muss er Farbe bekennen und aus den Büschen kommen".

Svenja schmunzelte.

„Nur ein Kuss", fragte sie.

„Ich hätte nichts dagegen, wenn du mir dabei an die Titten gehst, aber ich kenne jemanden, der was dagegen hätte. Sie sind gleich am Ufer."

„Und du bekommst dann auch was du willst", entgegnete Svenja bübisch.

„Es ist nur ein Kuss, ein Wurm an der Angel", flüsterte Kim.

Svenja drehte sich zu Kim, gab ihr einen anhaltenden Kuss und legte dabei ein Hand auf Kims Brust.

Sie ließen erst voneinander ab, als sie sich sicher waren dabei nicht unbeobachtet geblieben zu sein und gingen Hand in Hand zu den Anderen, die bereits aus dem Boot stiegen.

„Nimm es als Dank dafür, dass du so ehrlich zu mir bist", meinte Svenja.

Kim nickte.

„Dem Kochen jetzt die Eier", flüsterte Kim und schmunzelte.

„Ich werde ihm noch eine Chance geben", flüsterte Svenja.

„Lass´ ihn vor dir kriechen", erwiderte Kim.

„Wir haben ja die besseren Karten", antwortete Svenja.

„´Du´ hast sie", erwiderte Kim.

„Nein, ´wir´, antwortete Svenja, „dein Pit hat es auch gesehen".

„Das wird lustig", meinte Kim schelmisch, „heute Nacht wird er wieder schnarchen".

*

Robin lag im Gras und schaute den Anderen hinterher, als sie sich ins warme Wasser stürzten. Svenja stand mit dem Rücken zu ihm. Sie zog ihre Shorts aus, streifte langsam ihren Slip die Beine herunter und machte den BH auf. Sie drehte sich zu ihm um.

Robin ging das Herz auf. Sein Blick haftete auf ihrem Körper.

Ihre Brüste waren nur unwesentlich größer geworden, als er sie in Erinnerung hatte. Oft hatte er sich die alten Schwarz-Weiß-Fotos angeschaut, die Vater damals von ihnen gemacht hatte, als sie in der alten Zinkbadewanne vor der Scheune plantschten. Sie war zu einer wunderschönen Frau herangewachsen. Sein Blick wanderte über ihren Körper herab und landete unweigerlich auf ihren Schoß.

Sein Herz machte einen Salto. Er bekam eine Gänsehaut. Was für eine Frau, dachte er.

Für ihn war sie sein Mädchen, ein Mädchen, dass so war, wie er es sich immer erträumt hatte.

„Komm´ rein ins Wasser", weckte Svenjas Stimme ihn auf.

Sie trat auf ihn zu und hielt ihm eine Hand hin. Er nahm sie und stand auf.

„Kommt ins Wasser, es ist herrlich", ertönte Kims Stimme.

„Aber dieses Mal lässt du die Hosen runter, eine dritte Chance bekommst du von mir nicht", meinte Svenja leise, drehte sich um und lief langsam ins Wasser.

Robin stand zunächst wie angewurzelt, zog sich dann aber schnell die Badehose aus und lief Svenja hinterher, die bereits in Kims Richtung schwamm.

Robin stürzte sich in Wasser und beeilte sich zu ihnen zu kommen.

Kim zwinkerte Svenja zu.

„Mach´ ihn heiß und lass´ ihn zappeln, das hat er verdient", flüsterte Kim, ruderte mit den Armen im Wasser und prustete.

Robin pirschte sich wie eine Fregatte an beide heran.

Svenja schwamm nah an Kim heran und gab ihr einen schnellen Kuss. „Danke", sagte Svenja nur und drehte sich zu Robin um.

Kim kraulte zu Pit herüber, der sich rücklings auf dem Wasser treiben ließ.

Moni und Carmen sonderten sich ab und spielten mit dem Wasser.

„Kim ist echt süß", meinte Svenja und hielt sich mit langsamen Schwimmbewegungen auf der Stelle.

„Aber nichts für dich", meinte Robin direkt und kam näher heran.

„´Wer´ oder ´was´ für mich richtig ist, entscheide immer noch ´ich selbst´", antwortete sie kühl.

„Ich wusste nicht, das du lesbisch bist", meinte Robin.

„Wir Frauen habe so unsere Geheimnisse. Es bleibt einem hier in der Abgeschiedenheit des flachen Landes auch nichts anderes übrig, wenn man so lange alleine ist".

Ja ja, verstehe, dachte Robin.

„Kann man ja ändern, erwiderte Robin, im übrigen würde es mich schon wundern, dass eine Frau lesbisch ´wird´, nur weil es hier an den richtigen Kerlen fehlt".

„Ist halt bis jetzt noch nicht der richtige Kerl aufgetaucht. Hab´ da aber einen im Auge, aus der Nachbarschaft, ist ein echt netter Kerl, versteht was von Landmaschinen, der würde gut auf unseren Hof passen. Vater und Mutter sind auch recht angetan von ihm".

Robin wurde nervös, legte sich auf den Rücken und dachte nach.

„Wie ich sehe ist dein kleiner Schwanz nicht viel größer geworden", meinte Svenja und lachte in sich hinein.

„Liegt am kalten Wasser", erwiderte Robin.

Svenja kam dicht an ihn heran und schaute auf sein kleines Seerohr.

Sie hätte jetzt schon gerne anbeißen mögen, wollte Robin aber keine Angriffsfläche bieten. Das Schlachtfeld war in ihrer Hand und sein kleiner Napoleon sollte sich an bittere Niederlagen gewöhnen. Er sollte an gekrochen kommen.

„Kannst du dich noch an den letzten Abend erinnern, an die sternklare Sommernacht", fragte sie.

„Ja, war schön hier am See", antwortete Robin lässig.

„Daran denke ich gerade nicht, das war nicht so schön. Ich denke an die Zeit danach, als wir am Kamin saßen und mit unseren Eltern und deiner Schwester zum Abschied Lieder gesungen haben, wie gestern Abend am Lagerfeuer".

Kinderkacke, dachte Robin und runzelte die Stirn.

„Was war da so schön dran".

„Da wurde mir klar, dass ich weiterhin Jungfrau bleiben würde. Hab´ mir meinen ersten Stoß mit Siebzehn bei Malte abgeholt. War aber nicht so schön, wie ich es mir erträumt hatte, damals, obwohl ich dann noch ein Jahr mit ihm zusammen war. Du kennst doch Malte noch, der große Schwarzhaarige vom Nachbarhof", rieb sie ihm unter die Nase.

Robin schwante, was Svenja ihm sagen wollte. Er fühlte sich schlecht.

Ich bin ein Idiot, dachte er, so ein Idiot.

„Du meinst den pickeligen, mit der großen Nase?", hakte er verdutzt nach. Robin konnte es nicht glauben. Es machte ihn wütend, das so ein hässlicher Vogel seinen Schwanz in Svenjas Muschi gesteckt hatte und Svenja hat es auch noch zugelassen, dachte er.

„Ab und zu lässt er sich bei uns blicken und hilft mir manchmal auf dem Hof, er ist sehr zuvorkommend", erzählte Svenja.

„Ist ´er´ der Landmaschinenheini", fragte Robin säuerlich.

Svenja krümmte sich innerlich vor Lachen. Verbiss sich aber, es zu zeigen und legte ein neutrales Gesicht auf.

Robin köchelt langsam auf, dachte sie, aber noch ist er nicht weich genug.

„Ich hatte schon mal daran gedacht in die Stadt zu ziehen. Meine Eltern überlegen, ob sie den Hof nicht besser verkaufen oder an die Genossenschaft verpachten sollen. Er wirft nicht genug ab. Sie wollen mir die Arbeit auch nicht auf die Dauer zumuten, Vater und Mutter werden ja schließlich älter und können bald nicht mehr so gut helfen wie früher. Ich hab´ eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht und war dann zwei Jahre auf Achse, unter anderem in England. Bin seid einem Jahr wieder auf dem Hof. Und weil Malte auch wieder da ist, machen sich meine Eltern Hoffnung, was mich und den Hof angeht. Sie sagen, wir beide würden uns prima ergänzen".

Scheiß auf Malte und den Hof, dachte Robin.

Ein Traktor ruckelte in der Ferne über einen Acker und versprühte Gülle.

„Das könnte Malte sein, vielleicht kommt er gleich noch zu uns rüber, wäre schön", meinte Svenja und schaute in Robins Gesicht.

Robin knurrte wie ein Wolf bei dem Gedanken, Arschloch Malte würde hier auftauchen, auf Svenjas Schlitz schauen und sich daran aufgeilen.

Robin versenkte sein Seerohr und schwamm auf Svenja zu.

Wie gerne hätte er ihr gesagt... ,ihr zugegeben, dass er immer an sie denken musste, sie nie vergessen hatte, ihre Augen, ihr hübsches Gesicht, ihr Lächeln, ihren Körper, den Abend am See. Aber jetzt schien alles vergebens. Er wollte Kämpfen, dachte krampfhaft nach und suchte Argumente zusammen, wie Kampfschiffe für eine bevorstehende Seeschlacht.

„Du hast eine Ausbildung im Hotelgewerbe gemacht und warst in England", fragte Robin.

„Ja, war eine geile Zeit, gar nicht zu vergleichen mit dem, was mich hier auf Dauer erwartet".

Es klang in Robins Ohren wie eine Aufforderung.

„Weißt du, was ich studiere", fragte Robin.

„Nein, hast du noch nicht erwähnt".

„Touristik, im Hauptfach", antwortete Robin.

Svenja hob ihre Augenbrauen.

„Schön, dann wirst du ja viel unterwegs sein müssen".

„Ich für meinen Teil habe hier mein Plätzchen gefunden, für die Zukunft", erklärte sie.

„Auf dem Hof schuften, als Hotelfachfrau, fünf Kinder mit dem Nasenbär zeugen und im Blaumann alt werden, das soll ich dir glauben", antwortete Robin gereizt.

Er merkte, das Svenja ihn verarschte.

„Es gibt für mich halt keine Alternative".

„Die gibt es immer", antwortete Robin.

„Langsam wird´s mir im Wasser zu kalt", meinte Svenja und schwamm in Richtung Ufer.

Robin folgte ihr.

Svenja stieg aus dem Wasser ging zum Ufer und nahm sich ein Handtuch.

„Was meintest du mit ´dritte Chance bekommst du nicht´, los raus damit", forderte Robin sie auf. Svenja schmunzelte.

„Ich will wissen, wo ich bei dir dran bin", sagte sie und trocknete sich die Haare, „was mich angeht, da weißt du ja jetzt Bescheid".

Sie zog sich an.

Robin schaute ihr ratlos zu.

„Wenn dir eine Alternative einfällt, lass´ es mich wissen, aber es muss sehr überzeugend klingen".

Sie zog sich an und ging zurück zum Hof.

Kim warf beiden vom Wasser aus einen neugierigen Blick zu, während sie sich an Pits Schultern festhielt, der Kim ins Schlepptau genommen hatte und mit den Armen durchs Wasser pflügte.

Robin legte sich auf die Decke.

Sie hat mich verarscht, dieses kleine, freche, süße Landei hat mich einfach verarscht, dachte er, anders kann´s gar nicht sein. Von wegen Malte. Sie hat ihn als Kind wegen seiner Nase immer veralbert und jetzt soll dieser Hofnarr ihre Zukunft sein. Die verarscht mich doch. Ich hab´ die Anspielung auf meinen kleinen Schwanz schon verstanden, meine liebe Svenja, sinnierte er. Da warst du schon damals scharf drauf. Warte nur ab, ich durchschaue deine Taktik, hab´ dich immer gekriegt, egal wo du dich versteckt hattest.

Kim und Pit kamen aus dem Wasser. Carmen und Moni blieben allein zurück, standen bis zum Hals im Wasser, redeten und küssten sich.

Pit reichte Kim ein Handtuch. „Danke mein Schatz", sagte Kim.

„Na, war das nicht schön. Schade, dass Svenja wieder an die Arbeit gehen muss", meinte Kim zu Robin und setzte sich neben ihn auf die Decke. Robin machte seine Augen schmal wie Schießscharten und schaute Kim an. Hier läuft doch was ab, dachte er. Von wegen lesbisch geworden. Verdammte Weiberklicke. Kim weiß mal wieder genau Bescheid, wenn sie nicht sogar die Fäden zieht, gemeinsame Sache macht, mit meiner Svenja.

„Ihr habt euch ja viel zu erzählen gehabt", sagte Kim.

„Ja, sie hat mir einiges an den Kopf geworfen", erklärte Robin und schaute Kim herausfordernd an.

„An den Kopf geworfen, sah aber nicht so aus".

„Hat sich aber so angefühlt", meinte Robin.

„Sie meint es sicher nicht so, und seit wann sprichst du über Gefühle", fragte Kim. Ihr Ton wurde schärfer.

Ah, daher weht der Wind, dachte Robin. Ich bin nicht so blöd wie ihr vielleicht meint.

„Wollt ihr mir ein schlechtes Gewissen machen, das wird ja immer schöner".

Pit verkrümelte sich ins Zelt.

„Uns allen ist nicht entgangen, dass du sie liebst", und wir werden Rücksicht auf Svenja nehmen, von wegen ´Chance´, mein Lieber Robin. Du weißt, dass ich immer offen mit dir gesprochen habe und du mir gegenüber immer ehrlich warst". Kim rubbelte ihr Haar mit dem Handtuch trocken.

´Ne abgekartete Sache also, dachte Robin.

„Rücksicht auf Svenja", meinte Robin fragend.

„Ja, du Vollidiot, warum wohl. Das ist typisch Mann. Du leckst mir in aller Öffentlichkeit die Muschi, denkst dabei an Svenja, die zufällig um die Ecke schaut und dir dabei zusehen muss und wunderst dich, dass jemand, der sich seine Liebe zu dir all die Jahre bewahrt hat, sich über seine Gefühle zu dir im Klaren werden will, kapierst du das nicht, du Arschloch", donnerte Kim im vorwurfsvollen Ton.

„Ach du Scheiße", flüsterte Robin geschockt.

„Ja genau, Scheiße", antwortete Kim. „Du fährst mit uns hier hin, in der Hoffnung sie wiederzusehen, sie hört, dass wir da sind, lässt alles stehen und liegen, kommt sofort zu dir, und dann hast du nichts besseres zu tun, als an meiner Muschi zu spielen. Du hast gegen ´die Regel´ gehandelt. Ich sag´ dir das als deine beste Freundin. Wenn ich das ´ne Woche vorher gewusst hätte, hätte ich dir kräftig in den Arsch getreten. Und wenn du das nicht wieder hin biegst, spreche ich kein Wort mehr mit dir, du bist am Zuge, also baue keinen Bockmist mehr. Gehe gefälligst ehrlich mit dieser tollen Frau um. Schlaf´ ´ne Nacht drüber und rede mit ihr",

Ich könnte kotzen, dachte er, so eine verdammte Scheiße, was sollte Svenja denken... ich Idiot, was sie denkt, hat sie mir eben noch gesagt.

Das hat gesessen, sprach Kim in Gedanken zu Svenja, wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen. Jetzt ist er weich gekocht. Sollten alle Stricke reißen und er das Ding nicht in trockene Tücher bekommen, dann hat er dich wirklich nicht verdient. Dann machen wir aus ihm eine Wasserleiche.

*

Es war früher Nachmittag, als Robin gedankenversunken den Schotterweg zum Bauernhof hinauf schlurfte. Ihm kam es vor wie der Gang nach Canossa. Er sah von weitem Svenja an der Scheune stehen, mit einem großen Kerl. Sie hatte ihre Hand lässig auf eine Forke gelehnt und plauderte mit dem Riesen. Langsam kam er näher. Kim schaute zu ihm rüber und zeigte mit einer kurzen Handbewegung auf Robin. Der große, breitschultrige Kerl sah ihn an und lachte.

„Na, so ein Zufall, wenn das nicht der kleine Robin ist", meinte er laut und grinste. Mit jedem Schritt auf ihn zu wurde er größer und größer. Ein Hüne von Mann.

„Das ist Malte", meinte Svenja und grinste. Seine Nase ist gar nicht mehr so groß, sie passt jetzt irgendwie zum Gesamtbild dachte Robin und lächelte.

„Mann, bist du groß geworden", meinte Robin, schaute zu ihm hoch und gab ihm die Hand.

„Aus Kindern werden Leute", erwiderte Malte.

Er wandte sich wieder Svenja zu. „Die Pumpe läuft wieder wie geschmiert, wenn sie noch mal aussetzen sollte, sagst du mir Bescheid".

„Ja, danke dir, du bist ein Engel", antwortete sie.

„Keine Ursache. Leider habe ich nicht viel Zeit, aber ich würde mich freuen, wenn du mal in den nächsten Tagen mit Svenja zu uns auf den Hof kommen würdest, hab´ ne Menge modernisiert. Dann trinken wir ein paar Bierchen zusammen".

„Ja, würde mich auch freuen" antwortete Robin.

„So ich muss jetzt los und Anja aus dem Kindergarten holen, Anne wartet schon mit dem Mittagessen auf uns, bis dann. Wir sehen uns 'alter Knabe'", lachte Malte und setzte sich in sein Auto.

Svenja wartete bis der Wagen um die Ecke gebogen war, ließ die Forke fallen und rannte los.

Robin schaute dem Auto hinterher und zog ein wütendes Gesicht.

„Warte, bleib stehen, du kleines Luder, ich krieg dich sowieso", schrie er. „Scheiß Weiber", fluchte er.

Er folgte ihr in die Scheune und erwischte sie gerade dabei, wie sie das schwere hintere Scheunentor aufzuschieben versuchte. Er packte sie um die Hüften, während sie sich krampfhaft am Torpfosten festhielt. Svenja schrie auf.

„Hau ab, lass mich los, du Arsch", rief sie und lachte.

Plötzlich ließ sie los, so dass beide auf dem Rücken landeten.

Sie rappelte sich hoch, verschwand hinter einer Wand aus Strohballen und rannte eine Stiege hoch.

Robin kam hinterher. Svenja öffnete eine Luke, kroch hindurch, knallte sie hinter sich zu und legte sich mit dem Rücken darauf.

Robin kam die Stufen hinauf und versuchte vergebens die Luke hoch zu drücken. Er setzte sich schließlich auf die Stufen unter die Luke.

„Von wegen ´Malte´, du kleines Luder", flüsterte er zu sich selbst.

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