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Unpassende Momente 01 Neu & Komplett

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Ich trank eher selten Alkohol und wenn, dann als reines Genussmittel. Ich war nur gerade derart melancholisch, dass ich die von Sauna und Alkohol ausgelöste nachdenkliche Müdigkeit gezielt nutzen wollte, mich ein wenig schwermütigen Erinnerungen hinzugeben: Schmerzhafte Erinnerungen; schöne und helle Momente - kurzum wollte ich über mein Leben nachdenken und damit auch über all die Momente, die ich nicht mehr wissen mochte.

Manchmal tut es eben auch sehr gut, mal Dinge aufzuarbeiten.

Bach war schon lang verklungen. Ich ging zur Musikanlage, nahm meinen MP 3 Player in die Hand. Die Musik war jetzt längst auf Brahms weiter gesprungen. Ich stoppte das laufende Stück und wechselte zu Leonard Cohen. Er schrieb so herrliche Balladen mit Text und Sinn und hatte auch diese rauchige, dunkle Stimme, voll mit Sinnlichkeit, mit Gefühl und Melancholie. Das war genau die richtige Musik zu dem Wetter und meiner Stimmungslage. Noch ein, zwei Schwitzgänge; etwas Wein, dann würde ich wohl auch so langsam an Aufbruch denken.

Da riss mich das Klingeln des Telefons aus meiner wohligen Lethargie. Ich ging ran.

„Hei Paps, ich bin´s, Melli!!! Was machst du gerade???"

„Schwitzen mit Gewürztraminer und Leonard Cohen ... die Lütten sind schon ab in die Heia gegangen ..."

„Der Ofen ist an, Prima!!! Das Training ist heute sehr hart. Ich komme so in einer Stunde mit ein paar Freundinnen. Die Muskeln schmerzen, wir sind platt und ausgehungert."

Okay, wir haben immer was zu Hause ... „Ich könnte mit Schichtsalat, Pizzabrötchen, Hähnchenschenkeln, einem Tomatensalat und einem wohlgefüllten Getränkekühlschrank dienen. Wer kommt denn so alles mit???"

„Pia und Miriam kennst du ja schon von früher ... Charly ist neu im Team und wir freuen uns schon. Sag, könntest du auch schnell ´nen Wenik ansetzen und den Anwärmer fürs Massageöl andrehen???"

„Wenik steht quasi schon parat. Und ich kann auch noch einen frischen Zweitsud Lavendelblüten anbieten. Ich wollte eigentlich noch eins, zwei Gänge machen und mich dann selbst auch zurückziehen. Ich werde langsam auch müde und das Weinchen entfaltet langsam auch so seine Wirkung."

„Ehrlich gesagt haben wir uns schon auf ein paar tolle Aufgüsse und Deine legendären Massagekünste gefreut. Ralf nimmt uns gerade ziemlich hart ran ... und wir sind t o t a l verspannt."

„Und ich hab wie erwähnt schon zwei, drei Gläschen Laurent und Gewürztraminer intus. Erwarte also nicht zu viel, von deinem armen alten Herrn"

„Lass uns noch Wein übrig! Bis später, hab Dich lieb Paps! Die Pause ist jetzt vorbei, Ralf der alte Sklaventreiber ruft gerade wieder, muss jetzt aufhören ..."

KLICK

Ich stand auf, nahm aus der Kiste im Technikräumchen drei große Birkenquasten, steckte sie in den großen 35 Liter Eimer und ließ heißes Wasser einlaufen. Das dauerte und so zogen mir schon ein paar Gedanken und Bilder, scheinbar zusammenhangslos, durch den Kopf.

Was für den „Highländer" die Kirchen, das sind für mich die Saunen - „heiliger Boden". In Saunen wird nicht geflirtet, gebaggert oder „eindeutig Zweideutiges" von sich gegeben. Ich mag das nicht.

Na ja, ehrlich gesagt mustert man sich schon ein wenig, aber nur mit dem „Panoramablick". Sauna ein Ort der Ruhe und Entspannung. Ein Ort, wo mehr oder weniger alle Menschen gleich sind - So wie Gott sie schuf und Mc Donalds sie formte ...

Ich freute mich trotz der Müdigkeit und der Tatsache, dass ich eigentlich in Ruhe meinen Gedanken nachhängen wollte, jetzt irgendwie trotzdem schon auf diesen Abend.

Pia, Miriam und Charly - Okay.

Pia kam eigentlich schon von Anfang an mit hierher und so kannte ich sie von „kleinauf". Sie hatte sich die letzten Jahre recht ordentlich gemacht. Sauna war nicht nur ein Ort zum Schwitzen, sondern auch zum Schwätzen.

Man kam automatisch miteinander ins Gespräch. Über dies und das und häufig hörte ich auch einfach nur zu, wenn sich die anderen miteinander unterhielten. Und so erfuhr man auch so Manches.

Sie wartete auf den passenden Studienplatz in Frankfurt. Sie wollte Medizin studieren und in dem Bereich der Pathologie arbeiten. Sie interessierte sich für Literatur und spielte in einer Theatergruppe mit.

Sie war mit knapp 1.90 für eine Volleyballerin nur mittelgroß, hatte feuerrote Haare, diesen fast milchweißen Teint von dem sich die abertausend Sommersprossen deutlich abhoben. Wie so häufig bei diesem Frauentyp war sie ziemlich schlank, hatte aber immer Hunger ohne Ende (wie auch meine nimmersatte Tochter).

Sie wirkte geradezu schlaksig und das bereitete ihr etwas Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein. Sie fand sich selbst einfach nicht hübsch, den Busen zu flach. Er war wirklich sehr flach -- gerade zwei Knospen auf der Haut -- aber auch das konnte seinen Reiz haben ... Kurzum - es haperte mit ihrem Selbstvertrauen, gerade auch was Jungs anbelangte.

Eigentlich völlig unbegründet. Und dennoch... „keinen Freund abzubekommen", nagte sehr nachhaltig an ihrem Selbstwertgefühl. Aber sie war die sprichwörtliche Seele von Mensch und hatte ansonsten immer gute Laune.

Miriam war erst seit knapp zwei Jahren im Team und schlug als nunmehr beste Freundin meiner Tochter, seitdem regelmäßig bei uns auf. Sie zog vor 3 Jahren aus Bad Segeberg im hohen Norden hierher, denn ihre Eltern begleiteten den Bau des immer schneller wachsenden EZB Zentralbaus in Frankfurt. Als Spezialisten für Netzwerke und IT Sicherheit waren sie mit der Planung, dem Bau und der Umsetzung des IT Netzwerks betraut, dass sie später verantwortlich als Administratoren betreuen sollten... Ein Job fürs Leben... aber das Interesse und der Beruf der Eltern war so ganz und gar an Miriam vorbeigegangen.

Sie war interessensmäßig so ziemlich das genaue Gegenteil ihrer Eltern. Sie machte Rockmusik, spielte E- Gitarre und sang in einer lokalen Metalband; sie spielte natürlich auch ziemlich gut Volleyball - sonst würde sie wohl kaum als Stammspielerin bei einer Mannschaft sein, die sich auf dem Sprung in die Landesliga befand.

Jobtechnisch befand sie sich gerade in einer Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin ... Natur und Pflanzen waren ihr Steckenpferd und mir war es Recht.

Denn so war mit ihr jemand da, der mir und meinen Eltern regelmäßig bei der Gartenarbeit zur Hand ging und ein gutes Händchen nicht nur für Pflanzen und deren Auswahl, sondern auch für die Gartengestaltung als Solches hatte.

Und obendrein auch über ein paar Euro mehr Unabhängigkeit von den Eltern (Azubis verdienen verboten wenig) auch nicht wirklich herummeckerte.

Ich verstand mich mit Miriam auf Anhieb sehr gut und später als fertige Landschaftsgärtnerin würde ich ihr (oder ihrer Firma) wohl auch den einen oder anderen Job besorgen können.

Denn so eine Bäder- und Thermenanlage mit Saunalandschaft, will auch über einen gut geplanten und angelegten Saunagarten verfügen. Die Gäste hatten sich mit ihren Erwartungen und Ansprüchen geändert - Wellness und Wohlfühloasen bezogen die Saunagärten zunehmend mit ein.

Ein Fakt der von den meisten Betreibern oder Eigentümern dieser Anlagen gerne übersehen wurde. Ein Fakt der Kunden binden und Besucherzahlen generieren konnte und so saßen Miriam und ich auch immer mal wieder zusammen und brüteten über den Plänen des einen oder anderen Architekten; sahen uns unter diesen Blickwinkeln auch die eine oder andere nahegelegene Baustelle eines Bades an - unter dem Aspekt, was man wohl alles so optimieren und verbessern könnte.

Das war auch für mich ein wichtiger Punkt, denn mit dem Bau einer Sauna allein, war es nicht getan. Die wollte wie ein Edelstein auch passend umrahmt sein und das hatte, wie bereits gesagt, eben nicht jeder Architekt auf seine Agenda.

Planung und Bau einer Sauna bezog auch deren Umfeld mit ein (sie sollte sich optisch ja harmonisch in das Bild einfügen und es gab eine Vielzahl von Bauherren, die mich nach meiner Meinung fragten. Miriam war froh über das „Personal Coaching" und profitierte auch in ihrer Ausbildung davon. Ihr Ausbildungsbetrieb hatte über meine Vermittlung schon zwei profitable Aufträge für die Dauerpflege bekommen; ihr Chef wusste was er an ihr hatte und eine spätere Übernahme war bereits Formsache.

Während ich so meinen Gedanken nachhing und „aufmerksam ins Leere starrte", kochte auch schon der Lavendelsud kurz auf, den ich mittlerweile in der Küchenzeile aufgesetzt hatte. Ich lupfte kurz den Deckel - es roch schwer und würzig. Lavendel kommt von dem lateinischen Wort „Lavare", dem Waschen, schoss es mir durch den Kopf - Wissen, das man irgendwann, irgendwo mal aufgeschnappt hatte und plötzlich ging die Schublade wieder auf und man konnte den alten Oberlehrer wieder einmal raushängen lassen.

Lavendel war gut gegen Kopfschmerzen. Er aktivierte den Stoffwechsel, wirkte desinfizierend, trotzdem körperlich und seelisch entspannend und förderte die Tiefensensibilität der Haut. Ceres, die römische Göttin der Fruchtbarkeit, hatte als Statue häufig neben ein paar Kornähren auch einen kleinen Lavendelbund in der Hand. Die Römer schworen auf seine aphrodisierende Wirkung. Ich fand er roch einfach lecker herb und er war halt extrem schweißfördernd... perfekt für die Sauna

Ich deckte den Tisch im Saunavorraum schnell ein ... Salate, Hähnchenschenkel, Brot, Getränke und zwei Flaschen von dem Gewürztraminer. Wobei der nach dem Training in Kombination mit Sauna wohl ziemlich gut „anfluten" dürfte. Aber es war Freitagabend und die Mädels mussten ja am nächsten Morgen nicht raus. Tatsächlich war es auch nicht unüblich, dass vielerlei Gäste, „wenn´s mal wieder etwas länger dauerte", gleich hier bei uns übernachteten.

Auf dem Stuhl sitzend, scrollte ich noch einmal kurz durch die Verzeichnisse meines MP3 Players -- Rockballaden und ruhiger Klassik Rock klingt gut - Rund 60 Songs als Rundum Sorglos Paket von Deep Purple über Rainbow, Uriah Heep, Aerosmith und Gun´s´n Roses bis hin zu Cinderella und Savatage ... Schön gemütlich als Hintergrundberieselung - ja, da hatte ich jetzt Lust drauf!

Ich musste noch mal kurz ins Haus, die Pizzabrötchen holen.

Gerade aus der Küche herausgekommen, balancierte ich ein Tablett mit einer großen Lage selbstfabrizierter, backofenfrischer und dampfender Pizzabrötchen in Richtung Garten, als auch schon die Haustür geöffnet wurde und die Wandalenhorde lärmend ins traute Heim einfiel!

Pia und Melanie pfefferten ihre Sporttaschen in den Garderobenbereich und Miriam kam direkt freudestrahlend auf mich zu:

„Hallo Roland, wie schön dich zu sehen! Und ... das ist w i r k l i c h ziemlich verführerisch"

Charlie starrte etwas entgeistert auf die Situation, die sich ihr so darbot - ich konnte mir ein Grinsen beim besten Willen nicht verkneifen, denn dieser Kommentar - und so, wie ich mit dem Tablett mit den Brötchen dastand. Badelatschen, ein aufklaffender weißer Bademantel (unter dem ich aber ein Hamamtuch trug).

Aber diese 4 abgekämpften Eleven mit ihren völlig durchgeschwitzten Trikots wirkten auch nicht gerade allzu opernballtauglich. Klar, warum nach dem Training duschen, wenn hier neben der Sauna auch alles bereit steht?

Charlie war eine hochgeschossene blondlockige Schönheit irgendwo zwischen 17 und 20, die aber jetzt ziemlich verdattert und unsicher dreinblickte.

„Charlie, das ist Roland mein Vater. Ich hab dir von ihm erzählt. Don´t panic - er kommt gerade aus der Sauna und beißt in der Regel auch nicht ..."

Grinsend nahm sich Melanie auch ein Pizzabrötchen.

„Jeep, Senior, das riecht nicht nur, das schmeckt auch wirklich ziemlich verführerisch", wobei die letzten Silben in ihrem Kauen untergingen, denn sie hatte direkt ein herzhaftes Stück abgebissen und mampfte los.

„Hei Charlie! Willkommen im trauten Heim der Ofen ist heiß und das Essen wartet. Etwas Wegzehrung?"

Ich hatte einen tiefen, warmen Bariton und versuchte das Eis zu brechen. Ich lächelte, ging auf sie zu und bot ihr das Tablett dar.

Na ja, ich musste schon etwas seltsam wirken, denn ich bin mit etwa 1,90 und 120 Kilogramm ein wenig hünenhaft und muskulös. Der lange tiefschwarze Rauschbart, die Begrüßung im halboffenen Bademantel.

Aber hey, Charlie wollte ja auch mit in die Sauna und die anderen waren es ja schon gewohnt. Und gleich würden wir alle noch viel weniger anhaben?

Charlie lächelte immer noch etwas unsicher, zaghaft zurück, wollte gerade zugreifen, als sich ein langer weißer Arm mit roten Sommersprossen dazwischenschob und geschwind eins der Brötchen stibitzte.

„Ich hab einen Bärenhunger und könnte einen Ochsen futtern ... Du Ralf hat uns heute wirklich hart rangenommen - Aber Sonntag geht's um den Aufstieg. Übrigens ultralecker wie immer!!!"

„Schon klar Pia, der Ochse ist vor der Sauna für dich aufgebahrt!!!" Ich lachte, „der Tisch ist gedeckt und wartet: Aber seid bitte nicht zu laut. Die Lütten sind schon in den Betten. Sollten aber tief schlafen. Hab sie vorhin platt gegossen", entgegnete ich weiterhin amüsiert lachend der Runde.

„Ich geh schon mal vor. Landet erst mal in aller Ruhe und kommt dann nach. Handtücher und Bademäntel sind wie immer in der Sauna.", sprach ich, kassierte von Melanie einen kurzen Kuss auf die Backe und ging mit einem nunmehr etwas leichter gewordenen Tablett in Richtung Sauna.

Pia und Miriam folgten mir flachsend in einen Small Talk über das zurückliegende Training vertieft, in den Garten zur Sauna, während Melanie Charlie kurz das Haus zeigte.

Im Vorhaus der Sauna angekommen stürzte sich Pia gleich zum Herd und lüpfte den Deckel vom großen Topf.

„Klasse, frischer Lavendel und Birke! Ich glaube das wird ziemlich heiß heute ..."

„Das Thermometer steht bei gemütlichen 105 Grad, Die Zweige habe ich vor einer Stunde eingeweicht und das Wasser im Kessel auf dem Ofen blubbert lustig vor sich hin."

Ich grinste, zog mir einen Handschuh an, ergriff drei Buchenholzscheite vom Stapel, öffnete die Saunatür, dann die Tür vom Bullerjahn Ofen, legte die Scheite hinein und schürte mit einem der Scheite das Feuer noch wenig mehr an, bis es prasselte und knackte. Miriam lugte kurz rein.

„Wir sind dann schon mal kurz unter der Dusche. Roland, schenkst Du uns schon mal ein Weinchen ein, hätte ich jetzt Lust drauf ..."

Miriam und Pia schälten sich vor der Dusche aus ihren Trikots - die Schuhe hatten sie bereits vor der Sauna ausgezogen - und gingen unter die Dusche.

Es roch nach Schweiß.

Währenddessen traf meine Kleine mit Charlie ein, die etwas ungläubig mit ansah, wie sich ihre Freundinnen, in ein Gespräch mit mir vertieft, vor mir entblätterten. Im Eingang stehend machte es ihnen Melanie nach und zog gerade ihr Sweatshirt über den Kopf.

Ich sah das Problem, das Charlie damit hatte. Für die Mädels war es über die Jahre selbstverständlich, doch für Charlie schien es etwas Neues zu sein. Sie war erschrocken und schwankte zischen Scham, Erziehung und unausgesprochenem Gruppenzwang. Ich ergriff leise lachend das Wort.

„Ja, in die Sauna geht man gemeinhin nackt, also unbekleidet. Keine Sorge Charlie, ich habe in meinen Leben schon viele tausend nackte Frauen gesehen und auch etliche als Masseur geknetet. Legt sich schon mit der Zeit. Ich gehe jetzt schon mal vor, dann kannst du dich ungezwungen duschen und nimm dir am besten eins der großen Hamamtücher. Das kannst du dir dann über Brust und Genitalbereich wickeln, Miriam wird es dir zeigen. Die sind wesentlich dünner, als die Frotteetücher und es gibt dann auch keinen Hitzestau. Ich bin mir sicher, so wirst du dich erst mal weniger verletzlich und etwas sicherer fühlen. Das andere ergibt sich automatisch. Dein erstes Mal in einer Sauna???"

„Eigentlich nicht. Aber in den Staaten gehen wir immer bekleidet. Da geht niemand nackt und auch nach dem Sport duschen wir in einzelnen Kabinen. Wir vermeiden es uns gegenseitig nackt zu zeigen - auch wir Mädchen untereinander..." Immerhin war sie offen und ihre Stimme klang sehr nett.

„Ah, deswegen auch Dein leichter Akzent." Sie hatte tatsächlich einen leichten, amerikanischen Akzent. „Wie lange bist Du schon hier in Deutschland?"

„Seit 9 Monaten. Meine Mutter kommt aus Köln und ist mit meinem Vater hierher gezogen. Er arbeitet beim Hauptquartier der Army in Wiesbaden."

„Ist es für Dich in Ordnung, wenn wir nackt sind?"

Melanie und Pia bekamen große Augen. Aus dieser Perspektive hatten sie es noch gar nicht betrachtet. Der Blick der Beiden schien zu sagen "Sollen wir uns jetzt etwa etwas anziehen? -- Doch nicht wirklich!"

„Na ja, ich muss mich ehrlich gesagt noch dran gewöhnen. Ist Okay!" Charlie gab sich pragmatisch

„Ich lasse mein Hamamtuch mal sicherheitshalber auch an. Dann gestaltet sich dein erster Gang hier nicht ganz so aufdringlich", lenkte ich ein.

Jetzt grinste sie und machte Anstalten, sich Auszuziehen um auch unter die Dusche zu gehen.

„Bis gleich!"

Miriam, Pia und ich gingen schon mal vor, während Melanie und Charlie sich duschten.

„Hatten wir nicht dran gedacht Roland. Aber Charlie ist sonst echt in Ordnung."

„Ich glaube sie braucht halt noch ein wenig Zeit sich in die Situation einzufinden", entgegnete ich. „Sie ist nett"

„... Und sieht verdammt gut aus. Wie die Sünde!"

„Kann ich jetzt so noch nicht beurteilen Pia", erwiderte ich schmunzelnd.

„Ich glaube ich mache dann mal den Wenik und mit dem Hamamtuch, das ich anhabe, wird sie sich etwas wohler fühlen und es ist weniger verfänglich."

„Wie??? Weniger verfänglich? Was ist denn an Sauna verfänglich???"

Während Miriam das sagte, platzierte sie einen Kopfkeil unter ihrem Handtuch und streckte sich genüsslich auf der dritten Bankreihe aus ... Unschuldig grinste sie mich an, spreizte provokativ ihre Schenkel hob das Becken kurz an und tat so, als präsentiere sie mir ihr Allerheiligstes.

„Gar nicht gut Miriam", flachste ich zurück. „Jetzt muss ich mir wieder irgendwas total Unerotisches vorstellen, um diesen Anblick vergessen zu können und um nicht auf böse Gedanken zu kommen!"

Ich seufzte laut vernehmlich.

„Würde vorschlagen, du denkst jetzt mal geschwind an einen schönen Sauerbraten mit Knödeln und Rotkraut"

„Was zu Essen, klar das kann nur von Dir kommen, Pia?"

Schallend lachten wir als die beiden anderen dazukamen. Melanie nahm als klassische „Saunauntensitzerin" erst mal auf der ersten Reihe Platz, während Charlie lächelnd in die zweite Reihe ging - natürlich mit Hamamtuch.

Die anderen waren nackt. Aber ich hatte mein Handtuch um, stand auf, zog die zwei Handschuhe an, trat an den Ofen und nahm zwei Wenik - Birkenzweigbündel aus dem Kessel und legte sie auf die heißen Steine. Es zischte und roch sofort herrlich würzig nach erdigem Birkensud.

„So, jetzt wird es gleich ein wenig nass", sagte ich und nahm zwei weitere Bündel -- dieses Mal aus dem großen Eimer (das Wasser im Kessel war kochend und damit zu heiß) und wedelte mit den nassen Zweigen. Zunächst verteilten sich größere, dann kleinere Tropfen in der Sauna. Schwalle mit heißer Luft strömten durch die Sauna und die Mädels räkelten sich wohlig in der Wärme. Charlie wurde zunehmend lockerer und ich ließ den Aufguss für den Anfang langsam und mild angehen.

Die Gespräche ebbten rasch ab und jeder schien für einen Moment lang irgendwie seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Die Musik war jetzt deutlich und gut hörbar. Melanie musste sie vor dem Hereinkommen lauter gestellt haben - Child in Time von Deep Purple - ein Klassiker, der langsam anfing und sich kontinuierlich steigerte. Ich hatte eine schöne lange Live Version von über 16 Minuten mit Ritchie Blackmore an der Gitarre.

Child in Time - oder die melodische Kunst des Schreiens.

„Kinder der Zeit". Aber das hier waren keine Kinder mehr. Oder etwa doch? Miriam schien sich in der letzten Zeit zu verändern. Ihr Verhalten mir gegenüber änderte sich. Sie kreuzte in der letzten Zeit auch mal auf, wenn Melanie gerade nicht zu Hause war. Und während des Winters gab es auch nicht allzu viel Gartenarbeit zu erledigen. Ich gestehe, die Gespräche mit ihr zu mögen. Sie ist ernster und reifer geworden. Reifer, ein gutes Stichwort. Ich meine damit nicht nur das Niveau und den Inhalt unserer Gespräche, sondern auch ihren Körper.